26.11.19 Vor einigen Tagen erhielt ich die Bitte, das maledivische Wörterbuch ins Englische zu übertragen, damit auch Mitarbeiter aus anderen Nationen es für den Spracherwerb nutzen können. Wegen des Umfangs des Wörterbuches, und weil die andere Arbeit ja nebenbei weiter läuft, wird diese Arbeit voraussichtlich etwa ein Jahr dauern. In derselben Zeit plane ich auch, die maledivische Kurzgrammatik noch einmal zu überarbeiten anhand neuerer linguistischer Literatur, um sie dann ebenfalls in beiden Sprachen auf dieser Seite zu veröffentlichen.
3.11.19 Nächsten Sonntag wird weltweit für verfolgte Christen gebetet. Das Hauptaugenmerk liegt dieses Jahr auf China und Nigeria, doch werden die Christen auch in sehr vielen anderen Gegenden verfolgt. Wenn jemand Material für die Malediven sucht, kann ich gerne behilflich sein und etwas zusammenstellen.
30.10.19 Es ist inzwischen schon eine ganze Weile her, dass ich diese Webseite zuletzt aktualisiert habe... Das lag leider an einigen Widrigkeiten, die mich wieder in eine Depression geführt hatten. Deswegen hatte ich meine Arbeit zunächst etwas eingeschränkt. Das heißt aber nicht, dass ich nichts gemacht hätte: Zum Einen ist da nach wie vor die Veröffentlichung von Bibeltexten auf facebook, auch die Bilder mit Bibeltexten sind regelmäßig auf facebook, ebenso wird die Gebetsseite "Maldives Prayer" ständig aktualisiert. Das Wörterbuch hat eine neue Auflage. Außerdem habe ich begonnen, mindestens einmal die Woche eine Andacht zu veröffentlichen, so oft es möglich ist, auch mehrmals. Die Andachten sind auf englisch mit maledivischen Bibeltexten. Warum das? Mein Maledivisch ist einfach nicht gut genug für eine Andacht. Auf englisch gibt es zwar massenweise Andachten im Netz, aber ich habe die Kontakte zu den Maledivern, wenn ich eine Andacht veröffentliche, verteilt Facebook sie unter meinen inzwischen 5000 Facebook-Freunden. Nun soll auch diese Webseite wieder aktiv werden.
Auf der Suche nach einer neuen Möglichkeit, das Evangelium den Maledivern nahe zu kommen, habe ich von einer Freundin einen guten Tipp bekommen. Es gibt jetzt Bilder mit Bibeltexten, jeweils am Sonntag. Das klingt einfacher als es ist. Erstens brauche ich Bilder, die dafür taugen und auch wirklich schön sind. Ich hatte Hemmungen, Bilder aus unserem Kulturkreis zu nehmen, aber ich habe keine anderen. Und ich kann ja nicht einfach die Bilder von anderen nehmen, schließlich gibt es auch so etwas wie Copyright. Das zweite ist, dass es nicht viele maledivische Schriften gibt (Zumindest kenne ich nicht viele). Das dritte ist, dass die Bildbearbeitungsprogramme, die ich bisher versucht habe, nicht wirklich darauf ausgelegt sind, mit einer Schrift klar zu kommen, die in entgegengesetzter Richtung verläuft. Bei Satzzeichen muss ich aufpassen, dass sie auch da erscheinen, wo sie hin sollen. So sind die Fotos zwar hübsch, wirken aber nicht wirklich professionell. Zu meinem Erstaunen werden diese mit Fotos hinterlegten Bibeltexte aber sehr gut angenommen. Sie haben aus dem Stand heraus 90-110 Betrachter aus einem Stammpublikum von 125! Das ist schon ein recht hoher Prozentsatz der maledivischen Christen! Da dieser Dienst so gut ankommt, brauche ich dringend in diesem Frühjahr viele schöne Fotomotive, die dann hoffentlich für den Rest des Jahres reichen. Und ich muss noch ein Bildbearbeitungsprogramm finden, das mir nicht nur die Fotos optimiert (auch da bin ich erst dabei, mich einzuarbeiten), sondern auch mit der maledivischen Schrift klar kommt. In diesem Sinne: Ich freue mich über jeden, der dafür mitbetet!
Das Gebet für die Malediven steht am Anfang meiner Arbeit. 1999 bin ich darauf gestoßen, dass die Malediven eines der letzten 5 unerreichten Länder seien. Das war zwar eine veraltete Information, aber in all den Jahren danach konnte ich nicht mehr aufhören, für dieses Land zu beten. Und auch wenn ich einige Jahre zwischendurch keine Informationen bekommen hatte (mangels brauchbaren Internetzugangs), so habe ich nach dieser Info-Pause festgestellt, dass Gott inzwischen einen großen Teil der Gebete erhört hatte. Gebet ist so wichtig. Es ermutigt die Christen auf den Malediven, und Gott will einfach gebeten sein. Wer betet, kann Gott beim Handeln sozusagen zuschauen. Leider gab es in den letzten Jahren nicht viele Gebetsinitiativen für die Malediven, und die, die es gab, haben auch wieder aufgehört. Darum habe ich schließlich die Facebook-Seite "Maldives Prayer" eingerichtet. Hier beten derzeit etwa 20 Leute regelmäßig für die Malediven, andere ab und zu. Die Gebetsanliegen findet ihr auch hier auf der Webseite, auf Facebook sind sie etwas schöner, mit Fotos. Es ist mir wichtig, das Gebet mit Informationen zu verbinden, weil ich gemerkt habe, dass es einem das Volk näher bringt und weil es einfacher ist, kontinuierlich zu beten, wenn man immer neue Informationen hat.
Schon eine der ersten Informationen, die ich über die Malediven erhielt, war, dass Missionare ausgewiesen wurden, es gebe keine Missionare mehr im Land. Freilich waren zu diesem Zeitpunkt bereits die maledivischen Christen sehr aktiv, doch sind auch nach wie vor Missionare aus dem Ausland wichtig. Die allerdings auch in schöner Regelmäßigkeit ausgewiesen werden. Nun vergehen die ersten ein bis zwei Jahre im Land bereits mit dem Spracherwerb. So überlegte ich, ob es nicht hilfreich wäre, wenn die künftigen Missionare wenigstens ein Wörterbuch hätten. Von 2000 bis 2003 habe ich an einem maledivischen Wörterbuch gearbeitet. Zwei englische Wörterverzeichnisse gab es bereits, doch die reichten nicht. So habe ich anhand von zweisprachigen Zeitungsartikeln und zwei maledivischen Grundschulbüchern begonnen maledivisch zu lernen. 2003, kurz vor der Geburt meines ersten Sohnes, umfasste das Wörterbuch bereits knapp 5500 Worte, und wurde im Internet veröffentlicht und in das Schulungsmaterial einer Missionsgesellschaft eingearbeitet. Die nächsten Jahre hatte ich nicht viel Zeit, um an dem Wörterbuch weiterzuarbeiten, nun aber habe ich begonnen, es anhand von Bibeltexten zu erweitern. Im Anschluss daran beabsichtige ich, auch eine englische Fassung zu erstellen, damit auch die Missionare vor Ort, aus anderen Nationen ein gutes Wörterbuch haben und mit der maledivischen Bibel arbeiten können.
Die Situation auf den Malediven ist nicht nur für die maledivischen Christen schwierig, sondern auch für die Christen unter den Gastarbeitern und für die Missionare. Sie können nicht offen reden, sie können sich nicht treffen zum gemeinsamen Gebet, Leute, die sie mögen, dürfen das nicht zeigen, und so hören sie nur die Leute, die Christen hassen. Das ist eine ungeheure Belastung. Viele haben das Gefühl, allein zu sein - bis hin zur Depression. Hat jemand Unterstützung durch eine Missionsgesellschaft, mag das angehen. Aber Missionare, die als Zeltmacher aus Indien kommen, haben oft niemanden im Hintergrund. Manche haben es geschafft, sich zu vernetzen, andere sind allein auf ihrer Insel. Sie aufzuspüren ist schon nicht einfach. Findet man einen, dann ist da oft die Sprachbarriere, da die meisten nicht gut Englisch sprechen. Aber wo es möglich ist, da sollen sie Ermutigung erhalten.
1999 las ich im "Gebet für die Welt", dass es auf den Malediven weder Christen, noch eine Bibelübersetzung, noch Missionare gibt. Das ist eine Herausforderung zum Gebet. Gut, die Informationen waren veraltet, es gab damals 50 Christen, und 20 Missionare waren kurz zuvor erst ausgewiesen worden. Auch gab es ein paar Bibelverse. Aber dennoch waren und sind die Malediven eines der am wenigsten erreichten Länder, in jeder Hinsicht. Pionierarbeit benötigt Gebet. Die Christen brauchen Ermutigung und das Wissen, nicht allein zu sein. Das Übersetzerteam braucht viel Weisheit, um die Bibel in die so andere Kultur und Sprache zu übersetzen. Viele Menschen müssen zur Mission in dieses Land berufen werden, denn die Malediven weisen auch viele christliche Ausländer aus. Christliche Arbeit ist in diesem Land nur möglich, wenn Gott die Verfolger blind dafür macht. Es braucht Beter. Tägliche Gebetsinformationen finden sich hier auf der Webseite und auf facebook auf der Seite "Maldives Prayer".
Der maledivische Zoll ist streng: Bibeln dürfen nicht importiert werden. Das steht auch auf einem Info-Blatt, das jeder Tourist ausgehändigt bekommt. Sollte man doch mehr als eine Bibel durch die Kontrolle bekommen, ist die nächste Frage: Wem gibt man sie? Die maledivischen Christen sind gezwungen, sich zu verstecken - oft kennen sie sich sogar gegenseitig nicht. Das Übersetzer-Team gibt die übersetzten Bibelteile daher als Handy-App auf google play heraus. Was aber ist mit denen, die nur einen Computer haben, oder ein I-phone? Oder die es nicht wagen, die Bibel zu installieren? Für diese Leute veröffentlicht Johanna Mission die Bibel auf der facebook-Seite "Johanna Maldives" - jeden Tag drei Abschnitte. Ein Service, der derzeit jede Woche 200 Malediver erreicht.